UNSERE HORNHAUT: DIE GABE ZU SEHEN
Die Fähigkeit, unsere Welt mit den eigenen Augen wahrzunehmen, ist eine Fähigkeit, die man in jedem Alter verlieren kann. Wenn die Hornhaut, ein feines und lichtdurchlässiges Gewebe, das die Augen schützt und zur Entstehung eines scharfen Bildes beiträgt, trübe wird, verliert die betroffene Person zunehmend die Sicht. Dies kann bis zur vollständigen Erblindung führen.
DIE HORNHAUTSPENDE
Nachdem die Hornhaut in Mitleidenschaft gezogen worden ist, ist eine Hornhauttransplantation die einzige kurative Behandlungsmöglichkeit, um das Sehvermögen zurück zu erlangen. Die Hornhauttransplantation ist die weltweit häufigste Form der Gewebetransplantation und weist eine Erfolgsquote von über 90% auf. Bis auf einige Ausschlusskriterien, unabhängig vom Alter, ist jeder von uns ein potentieller Hornhautspender. Zurzeit besteht jedoch ein akuter Mangel an Spendern, so dass die Wartelisten für Hornhautempfänger relativ lang sind.
TRANSPARENZ DER SPENDE
Sollten Sie sich dazu entscheiden Spender zu werden, so geben Sie diese Information an Ihre Angehörigen weiter und/oder lassen Sie sich einen Organspenderausweis ausstellen. Während Ihres Krankenhausaufenthaltes stehen wir Ihnen gerne zu Verfügung, um Ihre diesbezüglichen Fragen zu beantworten.
WIE WIRD DIE HORNHAUT ENTNOMMEN?
Während eines Eingriffes, welcher innerhalb 24 Stunden nach dem Ableben stattfindet, wird die Hornhaut unter sterilen Bedingungen und unter Beachtung der Würde des oder der Verstorbenen entnommen. Der Ablauf der Bestattung wird in keinster Weise durch die Spende behindert.
DIE HORNHAUTTRANSPLANTATION IN LUXEMBURG
Les Hôpitaux Robert Schuman et la Clinique Ophtamologique de l’Université de Hombourg en Allemagne se sont engagés dans une coopération afin de permettre aux patients de bénéficier d’une telle transplantation au Luxembourg.
Erfahrungsbericht von Michel Engel :
“Von Kindesalter an litt ich an einer starken Hornhautverkrümmung, die zuerst mit einer Brille, danach mit harten Kontaktlinsen korrigiert und ausgeglichen wurde. Leider schritt meine Hornhautverkrümmung auf beiden Augen immer weiter fort. Durch diese Verschlechterung wurde das korrekte Tragen der harten Linsen beinahe eine Sache der Unmöglichkeit. Immer öfters kamen unangenehme Hornhautentzündungen hinzu. 2009, im Alter von 32 Jahren, überwies mein Augenarzt mich zu Professor Seitz an die Klinik für Augenheilkunde der Universität Homburg. Schnell war klar, dass nur eine Hornhauttransplantation einer vorzeitigen Erblindung vorbeugen könne. Meine Sehkraft ohne Korrektur lag damals unter 5%! Mit einer zusätzlichen Linsenkorrektur lag meine Sehkraft auf dem rechten Auge bei 40-50%, auf dem linken Auge bei 30%, was eigentlich nicht einmal mehr zum
Autofahren ausreichend ist!
2009 wurde die erste Hornhauttransplantation am linken Auge durchgeführt, am rechten Auge wurde ich 2011 operiert. Durch diese Organspenden hat sich meine Lebensqualität erheblich verbessert und das Risiko einer Erblindung wurde deutlich minimiert. Ich muss nicht ständig Linsen tragen und kann zuhause auch schon mal auf eine Brille zurückgreifen. Die lästigen und schmerzhaften Hornhautentzündungen gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Ich kann mich wieder ganz legal hinters Steuer meines Wagens setzen! Aktuell liegt meine Sehkraft mit Linsenkorrektur wieder bei 70-80%.
Ich bin sehr dankbar! Dankbar, dass sich Menschen dazu entschieden haben ihre Organe zu spenden und mir somit wieder ein normales und geregeltes Leben ermöglicht haben. Aus eigener Erfahrung kann ich heute sagen, dass die Hornhautspende eine enorm wichtige Entscheidung ist und dass vielen Leuten hierdurch geholfen werden kann.”
Hôpitaux Robert Schuman
9, Rue Edward Steichen, L-2540 Luxembourg
T +352 2468-1
www.facebook.com/hopitauxrobertschuman
www.stg.hopitauxschuman.lu
NÜTZLICHE INFORMATIONEN
Patrick Cincis – Cadre soins – Pôle Appareil Locomoteur
Tel. +352 24 68 5014
patrick.cincis@stg.hopitauxschuman.lu
Fabienne Ruffini – Cadre soins – Pôle Medecine Interne
Tel. +352 24 68 6614
fabienne.ruffini@stg.hopitauxschuman.lu
In Zusammenarbeit mit der LIONS-Hornhautbank SaarLor-Lux, Trier-Westpfalz und der Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg.