Sehr geehrte Damen und Herren,
dieses Dokument soll Ihnen nützliche Informationen im Zusammenhang mit Ihrer Bluttransfusion oder der Ihres Kindes an die Hand geben.
Nutzen der Transfusion
Bei der Transfusion handelt es sich um eine indizierte Behandlung, wenn bei Ihnen ein Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrozyten), Blutplättchen (Thrombozyten) oder Gerinnungsfaktoren vorliegt.
- Die roten Blutkörperchen sind für den Sauerstofftransport in die Gewebe unerlässlich. Deren Transfusion ist erforderlich, wenn eine schwere Anämie vorliegt.
- Die Blutplättchen sind bei einer Blutung für die Gerinnung zuständig.
- Frischplasma liefert die Gerinnungsfaktoren, mit deren Hilfe eine Blutung gestoppt werden kann.
In Ihrer besonderen Situation kann es vielleicht alternative Lösungen zur Bluttransfusion geben; sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.
Biologische Untersuchung vor jeder Transfusion
Vor der Bluttransfusion wird anhand zweier Blutproben Ihre Blutgruppe bestimmt, um sicherzustellen, dass Ihre Blutgruppe mit der des zu transfundierenden Blutprodukts übereinstimmt und dass kein Risiko einer Unverträglichkeit besteht.
Wenn Sie in der Vergangenheit schon einmal Bluttransfusionen erhalten haben, teilen Sie dies Ihrem Arzt mit.
Welche Risiken bestehen dabei?
Es können selten Transfusionsreaktionen auftreten.Dazu zählen vor allem das Auftreten von Fieber, Nesselausschlag (Hautreaktion) oder Übelkeit mit oder ohne Erbrechen.
Die Transfusionssicherheit umfasst eine Reihe von Maßnahmen, die beginnend mit der Blutspende bis zur Verabreichung der Transfusion an den Patienten zur Anwendung kommen. Sie zielt darauf ab, jegliches mit der Verabreichung von Blutprodukten verbundene Risiko zu minimieren.
Risiken im Zusammenhang mit Blutgruppen
Infolge einer Transfusion kann es zur Bildung irregulärer („unregelmäßiger“) Antikörper kommen, die keine Gefahr für die Gesundheit darstellen – außer bei weiteren Bluttransfusionen oder bei Schwangerschaft. Sollten Sie solche irregulären Antikörper aufweisen, müssen Sie Ihren Arzt bei einer eventuellen bevorstehenden Transfusion darüber informieren.
Restrisiken einer Kontamination
Das Risiko ist äußerst gering, und zwar aufgrund:
- einer strengen Auswahl der Spender nach einem ärztlichen Gespräch,
- des systematischen Screenings der Spender auf Infektionserreger, die durch Blut übertragen werden können (z.B. HIV, Hepatitis B, Hepatitis C, Syphilis) mittels hochempfindlicher serologischer und/oder molekularbiologischer Analyseverfahren,
- der Behandlung bestimmter Blutprodukte, wie z. B. die Lösungsmittel- und Detergenzbehandlung bei Plasmen oder die Behandlung zur Reduzierung von Krankheitserregern bei Thrombozytenprodukten.
Unbekannte Risiken
Auch bei den vorhandenden Vorbeugungsmaßnahmen können noch Risiken bestehen. Aufgrunddessen wurde eine Überwachung auf nationaler Ebene (Hämovigilanz) eingeführt. Deren Aufgabe besteht darin, Vorfälle im Zusammenhang mit Transfusionen zu erfassen und zu analysieren sowie eine umfassende Nachverfolgung vom Spender bis zum Empfänger sicherzustellen.
Hôpitaux Robert Schuman
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